Text: Benjamin Blaikner
Ich halte Benjamin Blaikners Stück “Ein Weltmeer für sich allein” für einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Genderdebatte. Als Frau, Mutter, Theaterpädagogin und Kulturschaffende, die sich besonders auch mit der Genderfrage und Frauenthemen befasst, hat es mich enorm gefordert, mitgerissen und aufgerüttelt. Die Gegenüberstellung des Geschlechterkampfs der griechischen Antike mit unseren heutigen medialen Austragungsorten desselben “Krieges” halte ich für sehr spannend, geradezu folgerichtig! Es hat mich beeindruckt wie Benjamin Blaikner, als Mann, die Thematik auch aus Frauensicht, sehr empathisch zu schildern weiß.
Die vielschichtige Dynamik des Stückes, mit ihrem rhythmischen Duktus, macht das Stück zu einem geglückten, musikalischen und poetischen Gesamtkunstwerk, das den SchauspielerInnen und TänzerInnen viel Freiraum für Weiterentwicklung lässt. Die brutale Diskrepanz von Gewalt und Liebe, das ausweglose Sehnen beider Geschlechter nach Verbindung und Harmonie, wird in Pascals Sprache sehr eindrücklich und auch schmerzhaft auf den Punkt gebracht. Ein wichtiges Stück Theater in Zeiten wie diesen. Der “Endkampf” unserer “Zivilisation” auf vielen Ebenen erschreckend aktuell gezeichnet.
Agnieszka Wellenger, Theaterpädagogin und Schauspielerin