Der Eigentümer / Ein Einbrecher

Einakter

Text: Benjamin Blaikner

Angaben zum Stück

Besetzung: 2 Personen
Frei zur Uraufführung

Inhalt

Ein Einbrecher betrifft die Bühne, d.h. ein Zimmer. In seinen Händen hält er eine Taschenlampe und einen schwarzen Sack. Er bewegt sich entsprechend genauer Regieanweisungen, bis er schließlich einen Gegenstand am Boden findet. Ein Apfel. Gemäß Regieanweisungen nimmt er den Apfel, geht weiter, finden einen zweiten Gegenstand, einen dritten, einen vierten, einen fünften, einen sechsten, einen siebten. Er steckt alle Gegenstände in seinen Sack. Schließlich erblickt er ein Klavier. Er nähert sich diesem, setzt sich auf einen Hocker und beginnt zu spielen. Wie durch das Spielen magisch angezogen betritt der Eigentümer die Bühne, einen Kerzenhalter (inkl. Kerze) und einen schwarzen Sack (gleich aussehend wie jener des Einbrechers) in seinen Händen haltend. Genaue Regieanweisungen einhaltend geht der Eigentümer zum Platz des ersten Gegenstandes, des zweiten usw. bis zum siebten. Bei jedem Platz legt er einen Gegenstand ab, den er aus seinem Sack holt. Der Einbrecher spielt, singt und spricht (Sprache siehe weiter unten) in der Zwischenzeit. Nachdem der Eigentümer alle Gegenstände abgelegt hat, setzt er sich zum Einbrecher ans Klavier. Sie spielen ein Duett. Während dem gemeinsamen Spielen rutscht der Eigentümer am Hocker immer weiter nach links, bis der Einbrecher vom Hocker fällt. Daraufhin macht sich dieser wieder auf den Weg zum Ausgang (= Eingang), wobei er erst zum Platz des siebten Gegenstandes geht, dann Nummer sechs usw. Er legt stets jenen Gegenstand auf den Boden, den er zuvor von diesem Platz nahm. Die Aufteilung ist wie folgt:

EINBRECHER EIGENTÜMER
Platz des ersten Gegenstandes Apfel Faden
Platz des zweiten Gegenstandes Zweig Kugel
Platz des dritten Gegenstandes Stein Bild
Platz des vierten Gegenstandes Brief Seife
Platz des fünften Gegenstandes Schuhband Nagel
Platz des sechsten Gegenstandes Wolle Brot
Platz des siebenten Gegenstandes Uhr Scherbe

Schließlich schleicht sich der Einbrecher mit leerem Sack zur Eingangstüre. Kurz bevor er diese erreicht, spricht ihn der Eigentümer an. Es kommt zum ersten und einzigen Blickkontakt. Der Eigentümer hält seinen Sack in die Höhe und sagt zum Einbrecher: „Sie haben den Sack vergessen.“

SPRACHE
Bis auf die eben geschilderten letzten Sätze, kommen im gesamten Stück nur folgende Sätze vor: „Ein Apfel. Ich liebe diesen Apfel“ „Ein Zweig. Ich liebe diesen Zweig“ usw. mit der immer selben Grammatik, lediglich die Bezeichnung des Gegenstandes verändert sich, wobei auch diese nicht immer den in unserer Sprache korrekt bezeichneten Gegenstand meint und dennoch einer inneren Logik folgt. Diese Logik basiert u.a. auf der oben beschriebenen Zuordnung (Apfel-Faden, Zweig-Kugel usw.) in Kombination mit dem Platz des jeweiligen Gegenstandes. Zu beachten ist auch, dass wenn über ein Objekt gesprochen wird, dies in Form einer allgemeinen Zuordnung erfolgt („Ein Apfel“) und sobald der subjektive Anteil hinzukommt (im Falle des Stückes eine Wertung, ein Gefallen), der Gegenstand spezifiziert wird („Ich liebe diesen Apfel“).

Dieser Einakter soll (nach Möglichkeit) gemeinsam mit den Einaktern „Sebastian Denkt“ und „Zwei Nachbarn“ gespielt werden. Die Reihenfolge der Stücke sollte folgende sein:

1. Sebastian Denkt!
2. Der Eigentümer/ Ein Einbrecher
3. Zwei Nachbarn

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